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Die Sparta–Motorräder mit Victoria–Motoren (KR25 / KR26)

Die Firma Sparta aus Apeldoorn in den Niederlanden produzierte seit 1917 Zweiräder - Fahrräder, jedoch auch Mofas, Mopeds und Motorräder mit zugekauften Motoren von ILO, Sachs, Villiers und - Victoria.

Grund genug, sich die „bromfiets”, vor allem jedoch die „motorfietsen” mit den Victoria-Motoren einmal genauer anzusehen. Besonders in der 50 cm³–Klasse errang Sparta mit den Eigenbau–Fahrwerken beachtliche sportliche Erfolge. Einige dieser Fahrwerke sind sehr gut, andere haben ihre Stärken und Schwächen. Sparta wurde Ende 1999 von der Accell Group übernommen.

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Sparta mit KR25 „Aero”–Motor

Bei dieser Sparta vermag allenfalls die Gabel noch nicht recht zu überzeugen. Dem Rahmen mit Unterzug und dem Heck ist deutlich anzusehen, dass er stabiler ist als die Ausführung von Victoria. Das Heck ist aus deutlich dickerem Rohr gefertigt als bei Victoria. Die Vollnaben­bremsen sind noch recht klein, waren jedoch eine Stärke der nieder­ländischen Konfektionäre.

Die Maschine auf dem Bild des Abschnitts habe ich beim Victoria–Treffen in Bad Dürkheim 2014 fotografiert, es jedoch leider versäumt, mich mit dem Eigner zu unterhalten.

Der Fahrwerksbau war eindeutig eine Stärke von Sparta - das beweist das erste Bild der Seite von der Renn–Fünfziger mehr als deutlich. Vom Prinzip her sieht das fast aus wie ein Rahmen von BMW mit der „senkrechten” Rahmenstrebe entlang des hinteren Kotflügels als Sahnehäubchen. Schwächen zeigte das Unternehmen wohl bei den Gabeln und später bei einer Entscheidung für zu kleine Räder. Das ist bei der Maschine mit dem KR25–Motor noch kein Thema - das dürften 18" oder gar 19" sein.

 

Sparta mit KR26 N–Motor

Bei den Motorrädern mit dem Motor der KR26 versuchte Sparta etwas, was auch Victoria getestet und als untauglich verworfen hatte: Räder mit 16" Durchmesser. Das war keine so gute Idee, wenn auch die sehr großen Vollnaben–Bremsen dadurch noch besser wirkten.

Der Geradeauslauf litt jedoch unter den kleinen Rädchen, und wie Niels zu berichten wusste, sind Steuerkopf und Lenkungslager auch echte „Sensibelchen”. Die Gabel wirkt wieder etwas sehr dünn, ebenso die untere Gabelbrücke. Für das holländische Flachland mag's die schicke Blechverkleidung auch gut tun, thermisch sind bei Pässen und im heißen Süden Probleme vorprogrammiert.

Dicke Pluspunkte sind die Schwinge hinten und die großen und wohl auch sehr wirksamen Bremsen. Bei Rädern mit 16" haben die sicher leichtes Spiel. Der Rahmenunterzug bereitet erneut Freude.

Die Blechverkleidung ist nicht abnehmbar, jedoch sind es natürlich Kettenkasten und der hintere Teil des hinteren Schutzblechs. Vergaser und Luftfilter liegen in einem Kasten unter dem vorderen, abklappbaren Sitz. Für die Einstellung gibt es Durchbrüche im Blech.

Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass die Krümmer direkt am Auslass abgewinkelt sind (anders als bei Victoria). Niels hat das Motorrad von seinem Vater zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen, ist schon lange damit unterwegs und bis auf die erwähnten Probleme (und die bekannten, zu heiße Zündspule und so) sehr zufrieden damit.

Genau so ein Fahrwerk mit Schwinge hinten und einer besseren Gabel (und größeren Rädern) hätte Victoria 1953 vorstellen müssen und damit den Niedergang sicher noch etwas länger hinausgezögert.

 
 
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