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2019-03-22

Die Aluminiumpolitur Nr. 88 von Victoria

1899 wurde in Deutschland ein weiteres Unternehmen mit dem Namen „Victoria” gegründet. 1886 schon hatte Max Ottenstein in Nürnberg mit der Hochrad–Fertigung den Grundstein für die ab ebenfalls 1899 „Victoria” genannten Fahrrad– und Motorradwerke gelegt. Beide hatten und haben außer dem Namen und diesem Jahr jedoch nichts gemeinsam.

Die „zweite” Firma wurde rasch bekannt durch das patentierte Fahrrad–Flickzeug mit „selbstvulkanisierender Reparaturplatte”. Die Produktpalette wurde später allgemein auf Reparatursätze für Luftreifen sowie auf Pflegeprodukte ausgedehnt. Anders als das Motorradwerk besteht das Unternehmen heute noch - unter niederländischer Führung. Eine Übersicht findet ihr auf der (Link: fremde Seite) deutschen Website. Ich habe die Alupolitur No. 88 ausprobiert.

 

Die Aluminium–Politur Nummer 88

Der Zufall wollte es so, dass ich gerade einen ziemlich gammeligen 26er–Vergaser in der Mache hatte. Politurwatte war noch im Haus, also bestellte ich eine Tube der Politur. Wie üblich wird diese kreisend aufgetragen, muss dann milchig auftrocknen, und zuletzt wird mit Hilfe des Auftrags poliert. Das Design mit den gelb–schwarzen „checkered flag”–Karos ist seit jeher unverändert geblieben.

Schon nach zwei bis drei Durchgängen auf einer Seite war das Ergebnis sehr überzeugend (siehe zweites Foto) - und das war die deutlich schlechtere Seite des Bing–Vergasers 2/26/20. Die andere, weniger ramponierte Seite gelang noch weit besser. An einigen kritischen Stellen musste ich vorab mit 1.000er Korundschleifpapier dran, in manchen Ecken half ein Dreikantschaber weiter.

Wer so einen Vergaser an ein Motorrad baut für eine trocken gelagerte Sammlung oder ein Museum, kann das so lassen. Draußen wird der Glanz jedoch bald weichen. Wetterfest wird die Sache, wenn ihr eine zusätzliche Schicht Carnauba–Hartwachs auftragt (auch aus einer Lackpflege oder so etwas).

An dem noch nicht für die Victoria „auf links” umgebauten Gehäuse seht ihr übrigens eine nützliche Verbesserung. Ich habe mir aus Messing eine Rändelschraube M6 × 0,75 gebaut, die die normale Schieberanschlag­schraube ersetzt und über eine Druckfeder gesichert wird. Mit ihrer Hilfe lässt sich ohne Werkzeug und sogar mit Handschuhen der Leerlauf bei kaltem Motor erhöhen und bei warmem wieder absenken (oder eben allgemein anpassen).

 
 
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