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2016-09-10

Das Horex–Treffen in Burgholzhausen

Andere Mütter haben auch schöne Töchter (und Söhne), in diesem Fall fast alle königlichen und sogar kaiserlichen Geblüts (Symbol: zwinkern). Wir haben mit unserem Victoria–Gespann Anfang September das Horex–Treffen in Friedrichsdorf bei Bad Homburg besucht und dort nicht nur unseren Freund Volker, sondern auch geballte Schrauber–Kompetenz getroffen.

Besonders schön: Da waren auch zahlreiche sehenswerte Motorräder anderer Marken und die Atmosphäre sehr freundlich und aufgeschlossen, wie schon zwei Jahre zuvor, als ich das letzte Mal da war.

Hier folgt ein kurzer Bericht von technischen Highlights, zwei Ausreißern und einem heißen Samstag.

Abschnitte dieser Seite:

 

Überblick

Petra Hock, ihr Mann und Helfer organisieren das Treffen stets liebevoll und gut. Das Gelände in Friedrichsdorf–Burgholzhausen ist nahezu perfekt und war auch dieses Jahr zwar sehr gefüllt, aber nicht überladen.

Meine Tochter und ich schlugen erst am frühen Nachmittag auf. Die Ausfahrt zum Horex–Museum morgens konnten wir uns sparen - das liegt ja gewissermaßen um die Ecke. Auf dem Foto gut zu sehen: Es gab reichlich Horex, aber auch jede Menge schöner Motorräder anderer Marken wie das grüne Zündapp–Gespann!

Kaum hatten wir den Zündschlüssel gezogen, hatte uns Volker entdeckt und stellte uns allerlei begnadeten Schraubern vor. Plötzlich schlug auch Gert Zimmer im T–Shirt der „Victoria–Infezierten” auf. Anscheinend hatte (wir haben Volker im Verdacht!) die Kunde von unserer Elba–Reise auch schon die Runde gemacht, denn wir hörten oft den Begriff „Elba–Gespann”.

Das fand die Tochter zwar gut, dachte aber voraus. „Hm … - was machen wir denn dann nächstes Jahr, wenn wir auf Sardinien waren?”. Zum Glück fiel ihr gleich die Lösung ein: „ElSa–Gespann”.

So weit sind die schönen Maschinen von Horex und die von Victoria teilweise durchaus nicht auseinander, und da gab's auch Teilmengen, so bei den Motoren mit 350 cm³. Sehr beeindruckend war jedoch die Zahl der technischen Verbesserungen in sehr professioneller Ausführung.

 

Eine „kurze Runde”

Schließlich schafften wir es bei amtlicher Hitze doch noch in das Bewirtungszelt. Danach wollten Volker und die Tochter, ein lang bewährtes Team, zu einer kleinen Ausfahrt aufbrechen.

Leider schwächte ich meinen Hinweis, sie mögen bitte keine drei Stunden wegbleiben, mit der sehr ungeschickten Bemerkung, dass der Tank fast voll sei. Das war ein Fehler (Symbol: lachen)!

Weg waren sie, und ich hatte genug Zeit, mir alles in Ruhe anzusehen. Ich erhandelte auch einen Luftregulierhebel (hier allerdings für die manuelle Zündverstellung), bewunderte dies und das und vor allem die zahlreichen Gespanne, trank noch etwas und rauchte etliche Zigaretten, führte ein paar „Benzingespräche”, aber irgendwann bemerkte ich, dass sich der Platz leerte.

Nach einer guten Stunde wurde ich ein bisschen unruhig und dachte schon an eine Panne. Weit gefehlt! Die beiden hatten nur Höllenspaß, fuhren das Weiltal hoch, dann auf den Feldberg, spazierten da kurz und prüften, welche Höchstgeschwindigkeiten denn so drin sind.

Knapp anderthalb Stunden und 58 km später kehrten sie mit einer Rekord–verdächtigen Durchschnittsgeschwindigkeit und amtlich leererem Tank zurück und erzählten mir Dinge, die ich lieber nicht so genau hören wollte. Wenn's nur bei dem losvibrierten Tacho bleibt, ist's ja gut. (Symbol: zwinkern)

Volker wusste zu berichten, dass die Kiste vollgasfest sei, es im zweiten Gang mit 60 km/h auf den Feldberg geschafft habe, die Tochter sprach von einer GPS–Messung mit 88 km/h. Und das Moped muss wohl so heiß geworden sein, dass da noch reichlich Rückstände aus der Auspuffanlage gebrannt wurden, was flugs mit Fotos belegt wurde.

 

Technik, die begeistert

Wie schon erwähnt, bei dem Treffen war geballte Schrauber–Kompetenz vertreten. Dass Tochter und Kumpel so schnell nicht wieder auftauchen würden, war ohnehin klar. Auf geht's!

Mein Blick fiel wohlwollend auf eine Resident (öh, wo ist da das königliche oder kaiserliche Geblüt im Vergleich zu Regina oder Imperator?). Spannend fand ich die Langschwingengabel. Da könnte man doch … Volker versprach zu prüfen, ob man kann. Dahinter steht eine Münch–Imperator, auch ein seltenes Schmuckstück mit einer ziemlich beeindruckenden Bremse vorne.

Schwingengabel und Duplexbremse an einem Horex–Renngespann.
[ ± ]. Klasse!

Besonders gut gefiel mir das Renngespann mit Imperator–Motor und Resident–Schwingengabel. Da werden die beiden Nocken der Duplexbremse auch ohne statische Verbindung angezogen. Und die Gabel, wie erwähnt, weckt Gelüste.

Während die Sonne tiefer sank, trafen noch weitere interessante Mopeds ein (und fuhren teils auch wieder ab), so eine schöne Indian, eine NSU OSL oder eine winzige Vorkriegs–Zündapp. Auffallend viele Harley–Fahrer waren ebenfalls vertreten und sogar skurrile Trikes.

 

Ausklang

Die Sonne sank immer tiefer. Schließlich kehrten die „Übeltäter” breit grinsend zurück. Ein Abschiedstrunk im Zelt musste noch sein.

Werbebanner und Horex–Motorrad im Zelt des Horex–Treffens 2016.
[ ± ]. Horex: Gebaut von Motorradfahrern für Motorradfahrer!

Da musste natürlich auch noch genau besprochen werden, wie die Ausfahrt denn so gelaufen war. Im Nachhinein unkte ich dann, dass ich fortan nur noch den Mechaniker geben würde - an Rennen und Veranstaltungen sollten nur die beiden die Fahrer sein wie bisher.

Das ist so verkehrt nicht, denn Volker fährt weit besser als ich, und mit der Tochter im Boot (wo Schmiermax–Turnübungen nicht möglich sind) vollbringt das Team ständig neue Höchstleistungen.

Wie auch immer, das war ein schöner Tag, von dem ich besonders viele technische Anregungen und Gedankenanstöße mitnehmen konnte. Das jährliche Treffen ist nicht nur für Freunde der Motorräder aus Bad Homburg im Taunus eine echte Empfehlung mit einer Garantie für unterhaltsame „Benzingespräche”.

 
 
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