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2017-12-31

Rückblick: ein weiteres Jahr mit dem Victoria–Gespann

2017 war für mich ein sehr durchwachsenes Jahr - und das nicht nur im Hinblick auf das Motorrad. Trotz einigen sehr ärgerlichen Vorfällen war es mit dem Gespann doch eine gute und schöne Zeit mit einigen „Highlights”. Viel gefahren sind wir nicht, nur knapp 1.600 km, das meiste davon auf kurzen Strecken oder gar in der Stadt. Dabei habe ich gute 80 Stunden im Sattel verbracht, wie der Betriebsstundenzähler verrät.

Hier folgt ein Rückblick auf die wichtigsten Erlebnisse und Ereignisse - sowie eine Vorschau, denn im Herbst begannen ausführliche Planungen für 2018 anstehende Verbesserungen.

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Pleiten, Pech und Pannen

Das Jahr ging gleich dumm los. Am 5. Januar fuhr jemand beim Wenden auf der Straße das Gespann amtlich krumm, was etliche Schäden zur Folge hatte. Und klar, das war ein Fall von Fahrerflucht (Symbol: seufzen). Es sollte bis zum 24. Februar dauern, bis das kleine Gespann wieder einigermaßen einsatzbereit war. Etwa zwei Wochen später baute ich dann den erwähnten Betriebsstundenzähler an.

Genau ein Jahr nach deren Austausch verreckten die neuen Kurbelwellen­dichtringe, und zwar gleich ganz übel. Bei der Untersuchung Ende Juli stellte sich heraus, dass der Kurbelwellenraum schon voll Getriebeöl stand, und schlimmer noch, der gute Originalkolben trug einen Schaden davon. Die Dichtringe waren gute drei Wochen später ersetzt, diesmal durch pfiffigere „Sandwiches”. Mitte September wurde dann auch ein neuer Kolben eingebaut - und zwar wirklich ein neu angefertigter.

Offenkundig hatte das Schwungrad beziehungsweise der Kurbelwellen­zapfen bei der letzten Motormontage etwas abbekommen. Jedenfalls löste sich am 2. Oktober das Schwungrad, das nicht gut auf dem Konus saß, und die Halteschraube nudelte aus. Zum ersten Mal musste ich eine Victoria mit dem „Schandwagen” des ADAC heimholen lassen. Zwei Wochen später saß das neue Schwungrad dann tadellos - gesichert mit einer längeren und hochfesten Schraube.

Ende November fuhr mir dann eine Nachbarin die Gabel krumm. Zum Glück hatte sie sich nur verspannt, verbogen war nichts - Qualitätsarbeit eben (Symbol: zwinkern) ! Die restlichen Pannen und Schäden waren sehr überschaubar und meist nur Kleinkram oder eben Verschleiß, so Kettenrad und Kette.

 

Die neue Gabel und Veranstaltungen

Natürlich wurde 2017 am Gespann nicht nur repariert, sondern auch fleißig verbessert. Unter anderem wurde Ende März ein breiter Gespann­lenker montiert, und Ende Juni ersetzte ich die nicht ganz so schicken Papieraufkleber hinten am Boot durch vernünftige Abziehbilder. Da wurde auch das Hitzeschutzband an den Krümmern angebracht - was das Motorrad nach einem Regen zu einer Dampfmaschine macht (Symbol: lachen). Die wichtigste Verbesserung bestand im Bau der neuen Langschwingengabel.

Das war natürlich ein größeres Abenteuer. Henrik, mit dem ich die Gabel baute, war ein echter Glücksgriff. Wir haben dabei nicht nur viel Spaß gehabt, ich konnte auch sehr viel von ihm lernen! Anfang August ging's zum TÜV. Der Prüfer war sofort überzeugt, und mit ein paar anderen Eintragungen ist das zweite Blatt meines Kraftfahrzeugscheins auch schon ziemlich voll … Noch in 2017 wurden 1.000 km mit der Gabel zurückgelegt - sie ist einfach klasse, und dass das Gespann jetzt tiefer liegt und gerader steht, ist auch prima. Interessant ist auch, dass sich damit meine Durchschnittsgeschwindigkeit beachtlich erhöht hat … (Symbol: grinsen)

Ich habe 2017 sieben Oldtimer– und Motorrad–Veranstaltungen besucht, zwei davon notgedrungen mit einem Auto. Dazu kam noch ein sehr nettes Treffen bei alten Freunden auf einem Gutshof, an dem die Tochter auch teilnahm, und wo es ebenfalls Veteranen–Fahrzeuge satt zu sehen gab, und zwar ganz besondere Sahnestückchen (vorwiegend Autos).

Die erwähnten Schäden dürfen der Victoria KR26 N nicht angelastet werden. Gegen rohe Gewalt und schlechtes Material ist nun 'mal kein Kraut gewachsen. Solange sie jedoch einsatzbereit war, fuhr sie gut und war bei jedem Wetter sehr zuverlässig.

 

Ausblick auf 2018

Schon kurz vor Weihnachten kam der Weihnachtsmann zu Volker und mir. Der hatte sich listig als junger Spediteur getarnt und stapelte ein größeres Konvolut von Teilen aus Dänemark im Hof auf, und zwar für KR25 HM, KR26 und KR26 N. Ende Oktober hatte ich schon einen guten und günstigen Rumpfmotor in der Bucht geschossen. Dieser Motor wird 2018 nach allen Regeln der Kunst neu aufgebaut werden, mit neuem Schmiedekolben und mehr Hubraum, wuchten, erleichtertem Schwungrad, kontaktloser Zündung und anderen „Scherzen”. Wir werden berichten.

Mitte Oktober hatte ich schon einen neuen Ersatz für die Duplex–Primärkette(n) von FeBi gefunden. Und 2018 wird der problematische Seitenwagen–Kotflügel endlich durch eine vernünftige Lösung ersetzt werden. Wollt ihr nochmal lachen? Das Gespann liegt jetzt so tief, dass es fast unmöglich ist, es auf den Hauptständer zu stellen - damit steht das Hinterrad gute 16 cm in der Luft (Symbol: grinsen). Da muss also auch noch 'was gebaut werden. Die Tagfahrleuchten werde ich in schicken Bosch–Rotodyn–Lampenschalen verstecken. Der Kabelbaum muss ersetzt werden - da hat sich im Lauf der Jahre Wildwuchs eingeschlichen. Es bleibt spannend!

Wie auch immer: Wir wünschen allen anderen Moped– und Gespann­fahrern ein schönes Jahr 2018 mit vielen „Qualitätskilometern”, wenig oder keinen Pannen und immer genug Grip unter'm Pneu!

 
 
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